momu 2021:
UTOPIA
«DIE ERTRÄUMTE STADT»
DONNERSTAG, 18. NOVEMBER 2021, 19.00 UHR
FREITAG, 19. NOVEMBER 2021, 19.00 UHR
In diesem interaktiven Konzert erträumte die Regisseurin und Schauspielerin Salomé Im Hof gemeinsam mit den MusikerInnen von momu eine phantastische Stadt. Musikalisch führte das Werk «FIVE» von John Cage, bei dem alle MusikerInnen involviert waren, durch den Abend. Zentraler Bestandteil dieses Werkes ist das Spannungsfeld zwischen Plan und Zufall: Zwar gibt es klare Spielanweisungen für jeden einzelnen, doch wird der Aleatorik so viel Macht eingeräumt, dass es nie zwei genau gleiche Aufführungen geben kann. Wie eben auch die Form und Gestalt einer Stadt immer sowohl Planung als auch Zufall folgt. Hinzu gesellten sich kleinbesetzte Kammermusikwerke – musikalische Stimmungsbilder – welche die verschiedenen Schauplätze dieser erträumten Stadt illustrierten: Impressionistisches von Ravel, Folkloristisches von Piazzolla, Alltägliches von Argento, Verträumtes von Holst und urbane Perkussion von Hauser.
WERKE
DOMINICK ARGENTO 1927–2019
«FROM THE DIARY OF VIRGINIA WOOLF» (1975) FOR VOICE AND PIANO
THE DIARY
FANCY
ROME
JOHN CAGE 1912–1992
«FIVE» (1988) FOR ANY FIVE VOICES OR INSTRUMENTS
FRITZ HAUSER *1953
«SHONG» (2017) FÜR KLEINE TROMMEL
GUSTAV HOLST 1874–1934
«THE DREAM-CITY» (1929), OP. 48 NR. 8, ARR. FÜR STIMME UND VIBRAPHON
ASTOR PIAZZOLLA 1921–1992
«LE GRAND TANGO» (1982) FÜR VIOLA UND KLAVIER
MAURICE RAVEL 1875–1937
AUS «TRIO POUR PIANO, VIOLON ET VIOLONCELLE» (1914)
MODÉRÉ
TEXTE VON
WALTER BENJAMIN, CHARLES BAUDELAIRE, FRANZ HESSEL, AUREL SCHMIDT U.A.
MITWIRKENDE
ULLA WESTVIK | SOPRAN |
JAKOB PILGRAM | TENOR |
DANIEL MELLER | VIOLINE |
LEA BOESCH | VIOLA |
CHIARA ENDERLE SAMATANGA | VIOLONCELLO | LOUISA MARXEN | PERKUSSION | MISCHA SUTTER | KLAVIER | SALOMÉ IM HOF | REGIE, SCHAUSPIEL | MANUEL OSWALD | PERSON | ISABELLE DIETRICH | SZENOGRAFIE | TOBIAS VOEGELIN | LICHT |
«FRATERNITÉ»
SAMSTAG, 20. NOVEMBER 2021, 19.00 UHR
SONNTAG, 21. NOVEMBER 2021, 18.00 UHR
Seit es Menschen gibt, gibt es auch die Frage nach der idealen Form des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Zumeist war der Ist-Zustand nicht ideal, was die Menschen dazu antrieb, einen Umsturz – notfalls auch mit Gewalt – herbeizuführen, um die Utopie zur Realität zu machen. Auch wenn Revolutionen zumeist Akte grösster Grausamkeiten sind, sind die Visionen und Träume, die ihre Triebfedern sind, doch eigentlich von hehrer Gestalt. So auch in der französischen Revolution: Liberté, Egalité, Fraternité. Doch der Traum einer Gesellschaft von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit erfüllte sich nicht. Spätestens mit dem Wiener Kongress wurde das Rad der Zeit gewaltsam zurückgedreht. In diese Zeit wurde Franz Schubert hineingeboren, der zeitlebens unter den Repressionen von Metternich zu leiden hatte. Seine «Winterreise» vertont die Gedichte Wilhelm Müllers, die voller Glorifizierung der Ideale und Enttäuschung geplatzter Träume der Französischen Revolution stecken. Die gleichen Ideale prägten auch das Leben von Wolfgang Amadé Mozart. Er war überzeugter Freimaurer, deren Grundideale Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität sind. Unmittelbar vor der französischen Revolution komponierte er sein «Divertimento» KV 563 für Streichtrio, das er seinem Logenbruder Michael Puchberg widmete.
Zwischen diese beiden monumentalen Werke schob sich ein philosophischer Rundgang um die Klostermauern des Museums Kleines Klingental.
WERKE
WOLFGANG AMADÉ MOZART 1756–1791 «DIVERTIMENTO» ES-DUR KV 563 (1788) FÜR VIOLINE, VIOLA UND VIOLONCELLO
FRANZ SCHUBERT 1797–1828
«WINTERREISE» D 911 (1827)
NACH TEXTEN VON WILHELM MÜLLER FÜR TENOR UND KLAVIER
MITWIRKENDE
DANIEL MELLER | VIOLINE |
LEA BOESCH | VIOLA |
CHIARA ENDERLE SAMATANGA | VIOLONCELLO | JAKOB PILGRAM | TENOR |
MISCHA SUTTER | KLAVIER |
MITWIRKEN–
DE 2021
MITWIRKENDE 2021
IMPRESSIO–
NEN
IMPRESSIONEN
ALLE BILDER © FRANZISKA STRAUSS